Kontrollieren Sie den Blutdruck

In verschiedenen Bereichen des Blutkreislaufs herrschen unterschied- liche Druckverhältnisse.
Spricht man vom Blutdruck, dann meint man in der Regel den arteriellen Druck in den grossen Schlagadern auf Herzhöhe (BD oder BP, gebräuchlich ist auch die Synekdoche RR für Riva-Rocci), der meistens an der Brachialarterie des Oberarmes gemessen wird.

Die Blutdruckmewerte sind Überdrucke gegenüber der Atmosphäre und werden in der traditionellen Einheit mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben, weil früher für die Druckmessung üblicherweise nur Quecksilbermanometer verwendet wurden.

Die Angabe des arteriellen Drucks erfolgt konventionell als Zahlenpaar aus systolischem (maximaler Wert, ist unter anderem abhängig von der Herzauswurfleistung) und diastolischem Druck (minimaler Wert, in der Herzfüllungsphase und deshalb unter anderem auch abhängig von der Elastizität und dem Füllungszustand der grossen Gefässe).
Man sagt dann beispielsweise „105 zu 70“, wobei immer zuerst der systolische genannt wird.

In Ruhe beträgt der normale systolische arterielle Druck 100–130 mmHg
und der diastolische Wert 60–85 mmHg.
Dieser pulsatile Druck unterliegt dem Gesetz von Hagen-Poiseuille und entspricht dem Produkt aus Herzminutenvolumen und Gefässwiderstand.
Darüber hinaus finden der mittlere arterielle Druck und die Pulsamplitude (Differenz zwischen systolischem und diastolischem arteriellen Druckwert)
Anwendung.

Hypertonie-Klassifikation

Klassifikation nach
WHO

SystolischDiastolisch

Optimal

120

80

Normal

120-129

80-84

Hoch-Normal

130-139

85-89

Stufe I –
leichte Hypertonie

140-159

90-99

Stufe II –  mittlere
Hypertonie

160-179

100-109

Stufe III – schwere
Hypertonie

> 180

> 110

Isolierte systolische
Hypertonie – ISH

> 140

90

Systolischer Wert
(SYS)

oberer Blutdruckwert

Das mit Blut gefüllte Herz zieht sich zusammen und pumpt das Blut in die Arterien. Dabei weiten sich die Arterien und es wird Druck auf die Gefässwände ausgeübt.

Diastolischer Wert
(DIA)

unterer Blutdruckwert

In der Entspannungsphase, wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt, wird ein bestimmter Druck auf die Arterien aufrecht erhalten. Dieses ist der diastolische Blutdruckwert.

Normaler Wert

Einen Normwert, der für alle Menschen gleichermassen gilt, gibt es nicht. Der Blutdruck ist nämlich von verschiedenen Faktoren abhängig,  wie Alter, Geschlecht, Körperbau, Gewicht, Gesundheitszustand, Stress, vorherige Nahrungsaufnahme, Medikamenteneinnahmen, Tageszeit (möglichst vor dem Frühstück), Sprechzimmer- oder Weißkittelhypertonie, Anzahl der vorgenommenen Blutdruckmessungen.

Hypertonie

krankhafte Erhöhung des

systolischen Blutdrucks über 160 mmHg (21,3 kPa) und des

diastolischen Blutdrucks über 100 mmHg (13,3 kPa).

Hypotonie

chronischer tiefere Werte des

systolischen Blutdrucks unter 100 mmHg (13,3 kPa) und des

diastolischen Blutdrucks unter 60 mmHg (8,0 kPa).

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