Moderne Kommunikationsmittel auch für Aeltere

Kommunikation ist mobil

„So ist etwa das Fixtelefon der kollektive Kanal, es wird von allen Familienmitgliedern benutzt“, erklärt die Ethnologin. Das Mobiltelefon dagegen wird individuell genutzt. Im Durchschnitt wird mit vier Personen aus dem persönlichen Bereich gesprochen. 80% der Gespräche finden in diesem kleinen Kreis statt.

Dagegen gilt der Short Message Service SMS als Intim-Kanal. Damit werden vor allem persönliche Botschaften und Nachrichten ausgetauscht. Multimediale MMS-Dienste werden meist zum Versenden von Bildern oder Filmen gebraucht.

World Wide Web

Bei der Internet-Nutzung kommt der relativ neue Begriff „Web 2.0″ zum Einsatz. Er beschreibt eine veränderte Wahrnehmung und Benutzung des weltweiten Datennetzes. Heute auch Social Networking genannt: Benutzer erstellen oder bearbeiten im Internet bereitgestellte Inhalte zunehmend selbst.

Als Beispiele dafür gelten Weblogs, Bild- und Videosharing-Portale wie Youtube oder Myspace. Auch die so genannten Wikis, Webinhalte, die nicht nur gelesen, sondern von der Nutzergemeinde entwickelt und online geändert werden können, gehören dazu. Paradebeispiel dafür ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia.

Das World Wide Web wird auch als Reise- und Einkaufs-Vorbereitung genutzt. Es unterstützt das tägliche Leben und wird weniger als Entdeckungs-Werkzeug verwendet wie man das bisher angenommen hatte.

“ Ich bin erstaunt, wie viele der neuen Medien von der älteren Generation genutzt werden. “
Stefana Broadbent, Leiterin Swisscom User Adoption Lab
E-Mail und Instant Messaging
E-Mail bezeichnet Stefana Broadbent als administrativen Kanal. Meist wird so mit Freunden, Vereinigungen oder Dienstleistungsanbietern kommuniziert. Oft werden auch Bilder, Witze, Präsentationen mit dem eigenen sozialen Netzwerk ausgetauscht.

Instant Messaging

Mit Instant Messaging (engl. für sofortige Nachrichtenübermittlung), lässt sich mit einer geeigneten Software, dem Instant Messenger, via Internet in Echtzeit mit anderen Teilnehmern kommunizieren (chatten, Videochats).

Die Generation „Silberhaar“

Die Forschenden unterscheiden spezifische Gruppen: Paare, Singles, Familien, Einzelpersonen, Alte, Junge. Zudem wurden verschiedene geografische Regionen berücksichtigt, wie Sprachregionen aber auch das Verhältnis Stadt-Land.

Als Beispiel für eine Spezialgruppe sei die so genannte Generation „Silberhaar“ (im Volksmund die über 60-Jährigen) erwähnt. Auch dort stehen die modernen Kommunikationsmöglichkeiten hoch im Kurs: „Ich bin erstaunt, wie viele der neuen Medien von der älteren Generation genutzt werden. Man hört Radio via Internet oder betrachtet sich Familienfotos auf einem Online-Dienst und verschickt SMS an die Enkel“, sagt Stefana Broadbent.

Aber auch da sei es, wie fast immer, eine Frage der Motivation, sagt Broadbent. „Und eine 20-jährige Person ist meist mehr motiviert, ihre Bilder zu zeigen oder sich zum Tanzen zu verabreden als eine 60-jährige.“

Quelle: swissinfo, Etienne Strebel

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