Das Pensionsalter ist derzeit ein politisches Alter und fest in den meisten Köpfen verankert. Es stammt noch aus dem Fabrikgesetz des 19. Jahrhunderts. Dabei ist der Entscheid für 65 Jahre ein willkürlicher, ebenso gut könnte man es auf 63 oder 68 Jahre festlegen. 65 kann weder biologisch noch finanziell begründet werden. Tatsache aber ist, dass dieses Alter akzeptiert und auch verteidigt wird.
Bei der Gründung der AHV wurde eine Ehepaar-Rente ausbezahlt – in der Regel dem erwerbstätigen Ehemann. Weil der Mann in der Ehe durchschnittlich 3 Jahre älter als seine Frau war, wurde die volle Rente ausbezahlt, wenn die Frau 62 war.
Durch das heutige Splitting der Rente ist diese Regelung jedoch überholt und Politiker setzen sich ein, das Rentenalter für Frauen aus Gründen der Gleichberechtigung auch auf 65 anzuhoben .

Bringt dies mehr Gerechtigkeit ?
Die Diskussion um das richtige Alter scheint mir veraltet. Erstens sollte die Arbeit so gestaltet werden, dass jeder auch im hohen Alter gerne arbeitet. Vor vielen Jahre lief im Radio das Lied: „Das goldene Handwerk, die Freude am Beruf bringt Friede und Wohlstand, das Glück unserer Zeit.“
Mit anderen Worten: Der Mensch sollte tätig sein dürfen, so lange ihm die Arbeit Freude macht und er Spass daran hat. Ich kenne persönlich Unternehmer, welche die 80-Jahre-Grenze überschritten haben und immer noch aktiv führen.
Andererseits sollte sich der Mensch auch vorzeitig aus dem Arbeitsleben zurückziehen können, wenn er das möchte. Dabei leuchtet ein, dass falls jemand 5 Jahre weniger Beiträge bezahlt dafür aber 5 Jahre länger Rente bezieht, dies aufgrund der derzeitigen Kalkulationen nicht bezahlbar ist und neu geregelt werden muss. Sowohl für die AHV wie auch die Pensionskassen.
Rechnerisch ist dies einfach zu lösen, wenn nur die Politik nicht wäre.
Wir alle sind im Bezug auf das Altwerden unterschiedlich. Einige altern schneller, andere altern spät. Die berufliche körperliche und geistige Belastung sind verschieden. Die Ernährung und die Wohnqualität beeinflussen die Gesundheit im Alter.
Feste Pensionsaltergrenzen helfen nicht mehr weiter.